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kurzes Aufleuchten einer der ef95 beim Einschlaten des Heizstroms
#1
Hallo,

es sieht ja nicht so aus, als ob es hier schon viel Aktivität gäbe, habe aber mein rt100 eben ausgepackt und als erstes die Heizstrom-Beschreibung ganz am Anfang des Manuals ausprobiert, sieht auch alles soweit gut aus, die beiden Röhren glühen jetzt gemütlich (und in etwa gleich) vor sich hin, allerdings leuchtet die eine beim Einschalten kurz etwas heller auf. Ist das normal?

Bin totaler Anfänger, kann aber sagen, dass ich ein Netzteil 12V / 1000mA benutze und dass die beiden Spannungen über die pins 3 und 4 sich relativ normal verteilen, etwa 6,3 und 6 Volt (Netzteil hat etwas mehr).

Gruß
achim
 
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#2
Hallo Achim,

Die Heizungen der Röhren verhalten sich ja wie Kaltleiter ähnlich wie Glühlampen.
Im Einschaltmoment sind die Heizungen sehr niederohmig und es fließt zunächst ein sehr grosser Strom.
Mit zunehmender Erwärmung sinkt der Heizstrom durch den zunehmenden Widerstand auf seinen Normalwert ab.
Wenn die Kaltwiderstände der Heizungen etwas unterschiedlich sind, fällt an der Röhre mit dem höheren Kaltwiderstand anfänglich eine höhere Spannung als 6V ab und das führt dann zu dem kurzen "Aufblitzen".
Ist nicht tragisch, da Röhren sehr tolerant gegenüber kurzzeitigem "Fehlbetrieb" sind.

Roger
Roger
from the Kainkalabs-Vault
A division of AK Modul-Bus
 
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#3
Hallo Roger,

danke für die beruhigende Antwort. Habe die beiden ecf80 dazugenommen, da verhält sich die eine am Anfang ebenfalls etwas anders, aber im weiteren Verlauf glimmen alle vier sehr gleichmässig.

Natürllich habe ich aber doch noch eine Frage: Wenn ich im Internet nach Datenblättern für die Röhren suche, finde ich auf Anhieb eine ganze Menge, insbesondere sogar mehr als ein Datenblatt für ein Modell. Für die ecf80 z. b. fünf verschiedene Datenblätter von vier verschiedenen Herstellern. Einige sehr schlicht, einige aufwendig mit diversen Kennlinien. Gibt es da elementare Unterschiede oder ist es im Prinzip egal, was man da nimmt? Wenn ich zusammen mit dem Schriftzug auf der Röhre suche, scheine ich bis jetzt nichts zu finden.

Gruß
achim
 
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#4
Hallo Achim,

Es gibt noch einen Trick, wie man mit einem Labor-Netzteil das anfängliche "Aufblitzen" der Röhrenheizung verhindern kann. Wenn das Netzteil eine einstellbare Strombegrenzung hat, stellt man die etwas über den Nenn-Heizstrom ein.
Die Röhre wird dann etwas langsamer als üblich aufgeheizt, dafür kann es keinen Überstrom geben.

Einer der besten Anlaufstellen für Röhren-Datenblätter ist die Seite von Frank Philipse (Nomen est omen  Wink )
Die besten (=ausführlichsten) Datenblätter gibt es meist von Philips/Valvo und Telefunken.
Die meisten Röhren hatten ja (genau wie heute Transistoren und ICs) mehrere Hersteller (Philips/Valvo, Telefunken, Mullard, RFT...)

Da manche Röhren über mehrere Jahrzehnte produziert werden, kann es auch von ein und demselben Hersteller mehrere Datenblätter aus unterschiedlichen Perioden geben.
Bei allen Röhren, die über Trioden hinausgehen (Tetroden, Pentoden, Hexoden...) wird die Anzahl der möglichen Kurven/Kennlinien immer größer, so daß man die eine Kurve manchmal im Datenblatt von Hersteller A findet, die andere aber in Datenblatt von Hersteller B.

Prinzipiell kann man davon ausgehen, daß ein und dieselbe Röhre von verschiedenen Herstellern auch die gleichen Kennlinien hat, damit die Austauschbarkeit gegeben ist.

Ansonsten ist es natürlich Aufgabe des Schaltungsentwicklers, seine Schaltung so zu konzipieren, daß die Toleranzen der Röhren keinen Einfluss auf die Funktion der Schaltung haben.

Eine Ausnahme bilden die Röhrenversuche bei 12V, da die Röhren hier an der Grenze (oder unterhalb) ihrer eigentlichen Betriebsparameter (insbesondere natürlich die Anodenspannung) betrieben werden.
Daher wirken sich die Toleranzen hier überproportional aus.
Ein Video dazu steht auf unserem YouTube-Kanal. Wir haben die dort angekündigten Versuche mit unserem Röhren-Kennlinienschreiber schon gemacht und das Folge-Video wird in ca. 4-6 Wochen auf YouTube eingestellt.
Ich kann schon mal versprechen, daß es sehr interessant wird  Wink

Wir haben ja mittlerweile auch 2 preiswerte Steckernetzteile für 48V-Anodenspannung und ein (teures) Labor-Netzteil bis 60V im Programm, mit denen man auch Versuche mit höheren Anodenspannungen machen kann. Die Abweichung der Röhrenkennlinien durch Toleranzen "verschwinden" bereits bei 48V.

Bei der EF95 selektieren wir die Röhren im Moment aus Zeitgründen nicht, da die EF95 eigentlich relativ gleichmäßig gefertigt ist.
Bei dem manchmal im RT100 gelieferten Ersatztyp 6J1 ist die Selektion nach dem (möglichst hohen) Anlaufstrom aber zwingend erforderlich.

Viele Grüße

Roger
Roger
from the Kainkalabs-Vault
A division of AK Modul-Bus
 
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#5
Hallo Roger,

danke für den Link. Die Kennlinien stoßen ja alle in recht hohe Spannungsbereiche vor. Ich habe hier zwar ein altes (Einkanal-) Labornetzteil stehen, wollte aber die ersten Sachen lieber in einer Umgebung mit weniger Variablen durchführen und bei 12V, (will mich ja nicht gleich am ersten Tag in die Luft sprengen), daher zunächst das einfache Steckernetzteil.

Welches Multimeter ist geeignet für Röhrenschaltungen? Ich muss gestehen, ich habe hier ein ganz einfaches und billiges Ding von Voltkraft. Mal sehen, was es mir beim NF-Verstärker so anzeigt.

Gruß
achim
 
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#6
Hallo Achim,

Als Multimeter sollte es eigentlich jedes normale (Digital-) Multimeter tun.
(Von Analog-Multimetern halte ich persönlich nichts.)

Wichtig wäre höchstens die (seit langem standard-mäßige) Eingangs-Impedanz von 10 Megohm, wenn es darum geht, die Gitterspannung zu messen.
Das Gitter wird ja in manchen Schaltungen extrem hochohmig angesteuert, so daß bereits ein Widerstand im Megohm-Bereich die Gitterspannung verschieben kann.

Roger
Roger
from the Kainkalabs-Vault
A division of AK Modul-Bus
 
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